Nele Ströbel© Nele Ströbel |
Bildhauerin
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Hortus Conclusus_der andere Garten |
Der andere Garten_ urban gardening in Neukölln 2014 (Ein begehbares Tagebuch zum Hortus Conclusus) DIE AUSSTELLUNG IN DER GALERIE IM KÖRNERPARK, BERLIN NEUKÖLLN |
Rauminstallation mit Holz- und Terrakottaskulpturen, Fotografien, Videoloops und Zeichnungen
Urban Gardening oder der Hortus Conclusus im Kiez Die Recherche Auf meinen Streifzügen durch urbane Botanik sind mir unterschiedliche Formen des Gartens und Gärtnerns in der Stadt aufgefallen: Die verschiedenen GartenTypen im Kiez Die wilden Gärten und Wagenburgen an Landwehrkanal, Neuköllner Schifffahrtskanal, Teltowkanal. Der klassische Park wie Volkspark Hasenheide, Körnerpark und Britzer Garten. Die Nutzung des Familiengrabes als Hortus Conclusus und/ oder Wochenenddatsche: Die Hälfte der acht Friedhöfe Neuköllns steht heute als Gartendenkmale unter Schutz. Ansonsten herrscht eine lebendige Vielfalt: Anordnung und Gestaltung der Gräber sind von atemberaubender Lebendigkeit. ![]() ![]() ![]() Die Ausstellung Auf meinen Stadtwanderungen durch das exotische Stadtgrün Neuköllns und Kreuzbergs habe ich viel gezeichnet, fotografiert und mit urbanen Gärtnerinnen und Gärtnern gesprochen. Es sind 3 mit Musik vertonte Videoloops entstanden die kreisend auf einen white cube projiziert werden: Der Friedhofs und Gießkannen -Loop mit Life and Death vom Balanescu Quartett. Der Baumscheiben und Blumenfenster-Loop Hortus Conclusus, mit den Mysterien Sonaten von Lyriarte. Der Nomadenloop über Tempelhoferfeld, Prinzessinnen- und Kidsgarden mit Belenge Musik aus Westafrika. Gärten sind zeichenhafte, vielfältig konnotierte Räume. Sie inspirieren meine Arbeit zum Hortus Conclusus in der Stadt. Mit diesem „begehbaren Tagebuch“ erzähle ich über die urbanen Gärtnerinnen und Gärtner, über den spielerisch improvisierten und den Ingenieur mäßig geplanten Umgang mit nomadischen oder vertikalem Grün. Von der Stadt als Werkstatt, als Gewächshaus als entschleunigter Verweilort. In diesem urbanen Labor werden Formen der Zukunft unter improvisierten Bedingungen erprobt. ![]() ![]() Diese“ fiktiven Schaltpläne der Urbanität“ stehen ausgeformten, „musikalischen“ Holzzäunen, „Rasenstücken“ aus Terrakotta für die Wand, (Reliefvariationen Anlehnung an „Das große Rasenstück“ Aquarell von Albrecht Dürer 1503), Filmsequenzen und „Intro-Plastiken“ (klingende, halbkugelförmige Petrischalen aus hochgebrannter Terrakotta als Bodeninstallation), gegenüber. In der Ausstellung und dem begleitenden Katalogbuch sind Arbeiten zu sehen, die sich mit der bildnerischen Anordnung, komplexen Darstellung und Reproduktion von Pflanzen und Bäumen räumlich auseinandersetzen. Der Titel Hortus Conclusus, der auf den historischen Gemälden dargestellten geschlossenen Garten der Maria verweist, bedeutet eine eigene geschlossene Welt. In dieser arbeite ich auf verschiedenen Ebenen, die teils geschlossen, zurückgezogen sind oder auch im Außen, auf Bühnen erprobt werden können. Im begleitenden Katalogbuch werden diese künstlerischen Arbeiten neben ausgewählten Fotos und Berichten von engagierten Wissenschaftlerinnen, Aktivisten und Gestalterinnen abgebildet. In diesem Zusammenhang möchte ich mich bei allen Autorinnen und Interviewpartnern, im Besonderen bei Dipl. Ing. Schirin Taraz für die Einblicke in die Arbeit von WOHA Singapur bedanken. Mein Hortus Conclusus ist ein Raum, wo Realität und Fiktion aufeinander prallen und die Stadt im Flusserschen Sinn als Werkstatt neu erfunden wird. |